Marienwallfahrtsorte in Europa vorgestellt - Informativer Vortragsabend

Die großen Marienwallfahrtsorte in Europa vorgestellt

Christian Haringer referiert über die Wallfahrtsstätten und ihre Geschichten

 

Schwarze Madonna, Wunder, Pilger, Kranke – nicht nur im Bistum Regensburg denkt man bei diesen Begriffen an den größten deutschen Marienwallfahrtsort Altötting. Schließlich ziehen jährlich bis zu 8.000 Fußwallfahrer die 111 Kilometer von der Oberpfalz nach Oberbayern. Genau so bedeutsam wie der Bayerische Wallfahrtsort gelten auch viele weitere Pilgerstätten in Europa, deren sieben. Diese haben sich zur Arbeitsgemeinschaft „Shrines of Europe“ zusammengeschlossen. Im Pfarrheim St. Martin in Miltach wurden in einem äußerst informativen und unterhaltsamen Vortrag diese Zentren der europäischen Marienverehrung vorgestellt. Als Referent konnte der Schulleiter der Chamer Marienrealschule, Christian Haringer, gewonnen werden, der seine geschichtlichen Kenntnisse seit einigen Jahren auch bei den Chamer Erlebnis-Stadtführungen unter Beweis stellt. Mehr noch als mit der Chamer Stadtgeschichte ist Haringer allerdings in der Orts- und Wallfahrtsgeschichte seines Geburtsortes Altötting beheimatet, wo er regelmäßig als Autor und Vortragsredner in Erscheinung tritt.

 

Angefangen von Altötting spannte der Referent den Bogen zuerst zum größten italienischen Marienwallfahrtsort Loreto, wohin der Legende nach Engel das Geburtshaus Mariens von Palästina über das Mittelmeer nach Italien gebracht hatten. 1991 unterzeichneten Altötting und Loreto eine offizielle Städtepartnerschaft, der sich in den nächsten Jahren weitere Wallfahrtsorte anschlossen: Tschenstochau in Polen mit der bekannten Marien-Ikone, angeblich ein Kunstwerk aus den Händen des Evangelisten Lukas, und die beiden berühmten Orte mehrerer Marienerscheinungen Fatima in Portugal und Lourdes in Frankreich. So kam es schließlich im Jahr 1996 zur Gründung der Arbeitsgemeinschaft „Shrines of Europa“. 

 

Die Mitglieder zeichnen sich durch die Tatsache aus, dass sie das jeweils größte Marienheiligtum ihres Landes sind. Folglich traten in den nächsten Jahren auch noch die altehrwürdigen Pilgerstätten Mariazell in Österreich und Einsiedeln in der Schweiz der Gemeinschaft bei. Trotz aller Internationalität schaffte es Christian Haringer bei seinem Vortrag immer wieder, auch lokale Bezüge herzustellen. So erinnern die Striemen im Gesicht der Tschenstochauer Ikone an einen Hussiten-Überfall, ähnlich wie beim Gnadenbild in Neukirchen beim Heiligen Blut. Auch der weitverbreitete Brauch der Fatima Kapellen wurde angesprochen, schließlich verfügt die Pfarrei Miltach in Anzenberg und die Pfarrei Blaibach neben der Pfarrkirche über eine solche Kapelle. 

 

Als Abschluss dieses aufschlussreichen Vortrags schilderte Haringer noch die aktuelle Zusammenarbeit der sieben Marienwallfahrtsorte. Diese reicht von gemeinsamen Auftritten bei Tourismusmessen über gegenseitige Besuche und Schüleraustausche hin bis zu bayerischen Bierfesten in Loreto oder einem gemeinsamen Friedensappell an den russischen Diktator Wladimir Putin. 

 

Am Ende des Vortrages war er Kirchenpfleger Christian Röhrl, der sich beim Referenten des Abends herzlich bedankte und ihm eine Flasche Wein und einen kleinen Geschenkgutschein überreichte. „Dieser Abend hat uns wieder von Neuem die Faszination der Wallfahrens und auch die vielen Hintergründe und Ursprünge der marianischen Wallfahrtsorte näher gebracht. Ich denke der eine oder andere fühlt sich gewiss dazu angetrieben, die vorgestellten Pilgerorte mal wieder zu besuchen oder neu zu entdecken.“ 

 

Text: Christian Röhrl, Vorlage bearbeitet, Miltach

Bild: Christian Röhrl, Miltach

 

Weitere Informationen

Veröffentlichung

Mo, 28. Oktober 2024

Bild zur Meldung

Weitere Meldungen

Mehr Meldungen finden Sie [hier] im Archiv.