Heiliger Abend und Weihnachten in der Regentalgemeinde gefeiert

"Der Himmel bricht in die Welt ein"

Die Weihnachtsfesttage wurden in Miltach von vielen Gläubigen gefeiert

Drei Gottesdienstfeiern am Hl. Abend bereicherten den Beginn der Festtage

 

Das Weihnachtsfest im Jahr 2020 stand in der Regentalgemeinde Miltach, so wie das ganze Jahr schon, unter dem ganz besonderen Zeichen der Corona-Pandemie. Gewohnheiten, wie sie viele Gläubige schätzen und lieben, waren nicht in dem üblichen Rahmen möglich. Mussten bereits im Vorfeld der Festtage Einlasskarten besorgt werden, damit ein reibungsloser Ablauf möglich wurde, war es Pflicht, während der Messfeier die Mund-/Nasenmasken zu tragen und auch der kirchliche Gesang war nicht in dem gewohnten Maß möglich. Lebt aber nun gerade der Heilige Abend eben von diesem gemeinschaftlich gesungenen Liedgut. Trotzdem haben viele Gläubige an den zurückliegenden Festtagen die kirchlichen Feierlichkeiten besucht und die Gottesdienste in der Pfarrkirche in Miltach mitgefeiert.

 

Mit wunderbarem Geschick und ganz viel Liebe zum Detail wurde das Gotteshaus vor den Weihnachtsfesttagen von der Mesnerfamilie Röhrl und unter der Mithilfe von Marianne Maurer, Martin Krieger und Ingeborg Wagner wieder ansehnlich und prächtig geschmückt. Ein stattlicher Weihnachtsbaum (traditionell auch in diesem Jahr wieder gestiftet von der Familie Dieter Beier) fand im Presbyterium vor dem Hochaltar seinen ganz besonderen Ehrenplatz. Recht viel warm funkelndes Kerzenlicht und die liebenswerten Spansterne, sowie die prächtigen, großen roten Kugeln am Tannenbaum kamen so wieder ganz hervorragend zur Geltung. Die wunderbar geschmückte Tanne und das Tannengrün bei den Apostelleuchtern hüllten das Gotteshaus in seinen festlichen Glanz und trugen so zur rechten weihnachtlichen Erbauung der anwesenden Gläubigen bei. Die besinnliche Weihnachtskrippe (links im Kirchenraum), bei der ebenfalls zwei liebenswerte Christbäumchen  erstrahlten, tauchten den Kirchenraum in ein würdiges, weihnachtliches Gewand. Neben dem Altar fand der Wunschbaum der Kinder vom Krippenweg seinen Platz. Auf die Papiersterne hatten die vielen Kinder ihre persönlichen Wünsche an das Christkind geschrieben. Sehr oft konnte man lesen, dass der Corona Virus verschwindet und die Maske wieder weg sind.

 

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Am Nachmittag des Heiligen Abend fanden viele erwachsene Gläubige, zusammen mit ihren Kindern, den Weg in das Gotteshaus. Um 15 Uhr bei der Kinderchristmette als Eucharistiefeier und um 17 Uhr als Wortgottesdienst, gestaltet von Gemeindereferent Franz Strigl, waren alle verfügbaren Sitzplätze belegt. „Macht hoch die Tür“, dieses adventliche Lied führe wie alle Jahre wieder hin zum eigentlichen Grund dieser Heiligen Nacht, der Geburt des Kindes im Stall von Bethlehem. Nach der Lesung zog bei beiden Feierstunden ein Coronagerechtes Krippenspiel die Kinder und die Erwachsenen in seinen Bann. Mittels Bildern, die von den Schulkindern an der Miltacher Schule ausgemalt wurden, führten die Gläubigen ein Löwe, ein Esel, ein Schaf und eine Eule hin zum Kind in der Krippe, im Stall von Bethlehem. Gespannt und mit hellglänzenden Augen verfolgten die anwesenden Kinder die Texte der Erwachsenen, welche die Tiere sprechen ließen. Mit dem Weihnachtsevangelium schließlich mündete das Spiel ein, in den Besuch der Engel bei den Hirten, die sogleich aufstanden und zum Stall in Bethlehem eilten, um dort Maria, Josef und das Kind in der Krippe zu finden. Das festliche „Stille Nacht“ – Lied schloss die beiden Gottesdienste am Nachmittag des Heiligen Abends ab. Danach marschierten die Gläubigen wieder zurück in ihre Wohnungen, um dort den Heiligen Abend im Kreis der Familien feiern zu können. Viele Leute nahmen dabei auch das Friedenslicht aus Bethlehem mit heim.

 

Weihnachten Miltach 2020 9    Für die beiden Pfarrgemeinden Blaibach und Miltach fand die gemeinsame Christmette in diesem Jahr, wegen des Ausgangsbeschränkungen, schon um 19.30 Uhr in Miltach statt. Die Gläubigen versammelten sich in der abgedunkelten Pfarrkirche. Leise, weihnachtliche Musik empfing die Besucher bereits vor der eucharistischen Feier. Die Mesnerfamilie entzündete die vielen Kerzen im weitläufigen Kirchenraum mit dem Friedenslicht von Bethlehem. Im gelben Schein der vielen Kerzen und der Lichter vom Weihnachtsbaum begann die Christmette. Während der gesamten Mette wurde auch in diesem Jahr auf elektrisches Licht verzichtet, so dass die Feierstunde so zudem ihren ganz besonderen Scharm verliehen bekam. Christian Hartl begleitete die Gottesdienstfeier an der Orgel.

Im Wortgottesdienstteil und insbesondere in seiner Weihnachtspredigt ging Pfarrer Augustin Sperl auf das Geheimnis von Weihnachten näher ein.  „Darum geht es, wenn wir heute Jesu Geburt feiern? Der Himmel bricht in die Welt ein. Ganz egal, was um uns herum alles passiert, es gilt: Der Retter ist da. Der Heiland ist geboren! Wir sind eingeladen, mit Maria diese Botschaft im Herzen zu bewegen und zu bewahren und in unser Leben hineinzunehmen. Ob Corona oder was auch immer: Menschen, die im Dunkel sitzen, sind nicht allein in ihrem Elend, ihren Ängsten, ihrer Krankheit oder ihren Leid. Licht strahlt für alle auf, weltweit. Menschen, die Scheitern hinter sich haben oder mitten drinnen stecken, erfahren: Da ist einer, der verurteilt mich nicht, sondern schafft mir Heil.“ so der Priester. „Der, dessen Geburt wir heute feiern, zeigt uns: Ich bin auch in deinem Leben, deinem Arbeiten und Lieben, deiner Sehnsucht und deinem Glück mitten drinnen. Ich freue mich, wenn es dir gut geht. Und ich bin bei dir, wenn es dir eben nicht gut geht.“ Das festliche „Stille Nacht“ - Lied, in der ausschließlich von Kerzenschein und dem Lichte der Christbäume erfüllten Kirche, rührte die Herzen der anwesenden Gläubigen am Ende der Christmette an.

 

Zum Festgottesdienst am 1. Weihnachtsfeiertag versammelten sich die Gottesdienstbesucher erneut in der Miltacher Pfarrkirche. Die Ministranten zogen zusammen mit Pfarrvikar Matthias Tang und Diakon Martin Peintinger in das Gotteshaus ein. In seiner Ansprache meinte der Pfarrvikar: „Tun wir das, was auch die Gottesmutter tut! Was tut eine Mutter, wenn sie ein Kind bekommen hat? Sie schaut es liebevoll an. Sie bewundert das Kind, sie beobachtet und liebkost es. Auch wir sollen es anschauen und bewundern. Auf Jesus in der Krippe schauen. Ihn lieben und ihm danken für sein Kommen! Allein unser Blick kann schon ein wunderschönes Gebet sein. Machen wir es so wie die Hirten. Es hieß: „Sie rühmten Gott und priesen ihn für das, was sie gehört und gesehen hatten.“ Durch das Anschauen kommen wir dann zum Lob Gottes. Wir preisen Gott und das ist dann Anbetung. Und nicht nur die Hirten von der Herde sind dem Ruf des Engels gefolgt, haben das Kind gefunden und es angebetet, sondern auch die Weisen aus dem Morgenland sind dem Stern gefolgt und taten es ebenso. Sie kamen zur Krippe, fielen nieder und beteten es an, denn es ist das göttliche Kind. Es ist der allmächtige Gott verborgen in einer menschlichen Natur.“ Pfarrvikar Tang forderte die Gläubigen aber auch auf: „Lassen wir dieses weihnachtliche Geheimnis in unser Herz strömen. Wenn sie in diesen Tagen eine Kirche besuchen, gehen sie hin zur Krippe. Bleiben sie eine gewisse Zeit, schauen sie und betrachten sie. Betrachten sie den »Mensch gewordenen« Gott. Das Kind strahlt eine zärtliche Wärme aus, es macht warm ums Herz, denn wir wissen: wir sind nicht verloren. Gott hat uns nicht vergessen. Er ist extra zu uns gekommen, weil er uns liebt.“

Am Heiligen Abend und am 1. Weihnachtsfeiertag gaben die Gläubigen großzügig ihr Opfer für die Spendenaktion „Adveniat“, welche die Gaben nach Lateinamerika weiterreicht. Die jungen Christen füllten ihre Opferkästchen für die ärmsten Kinder dieser Welt.

 

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An Weihnachten steht uns der Himmel offen

Die Messfeier am 2. Weihnachtsfeiertag wurde von Pfarrer BGR Augustin Sperl und Diakon Martin Peintinger zelebriert. An diesem Tag ging Diakon Peintinger in seiner Ansprache auf die Geburt Jesu, aber auch auf den Heiligen Stephanus und die verfolgten Christen dieser Erde näher ein. „In der Weihnachtsgeschichte spüren wir das, was wir für unser Leben genauso dringend brauchen wie die Luft zu atmen: Wir spüren, dass da ein Mensch unter uns ist, der uns einzig gibt, was er selber haben möchte: Liebe! Ein Mensch, der zu uns kommt, um uns zu beschenken, ohne dafür etwas haben zu wollen.“ In Verbindung mit dem Martyrium des Heiligen Stephanus meinte der Diakon: „Ja, liebe Christen, auch ich sehe den Himmel offen, wenn ich mitbekomme, wie viel Gutes manche Menschen für andere tun. Die vielen fleißigen Hände, die mitgeholfen haben, dass auch in diesem Jahr in unseren Kirchen Weihnachten gefeiert werden konnte – und die vielen Menschen, die beim Schenken über den Tellerrand hinausgeblickt haben, um auch denen Gutes zu tun, die noch viel weniger haben als wir selber. Tragen wir ein Licht hinaus in die Dunkelheit. Ein Licht der Liebe und des Friedens.“

 

 

Im Bereich weitere Informationen (hier weiter unten) sind die Weihnachtspredigten von Pfarrer Augustin Sperl, Pfarrvikar Matthias Tang und Diakon Martin Peintinger zu finden.

 

Text u. Bilder: Christian Röhrl, Miltach

Fotoserien

Weihnachten - Neujahr - Dreikönig - Lichtmess 2020 / 2021 (MI, 23. Dezember 2020)

Schöne Bilder vom Krippenweg 2020, von den weihnachtlichen Festgottesdiensten, von der Neujahrsfeier am 1. Januar und der anderen Form der Sternsingeraktion 2021 sowie dem Drei-Königs-Tag am 06. Januar und vom Lichtmesstag "Fest - Darstellung des Herrn" am 02. Februar 2021

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