Martiniritt - ein Festtag im Dorf am Regen

Martiniritt in Miltach  –  ein Festtag im Dorf am Regen

Zum Kirchenpatrozinium werden viele Gäste erwartet – Erstmals wieder Kirtamusi

 

Das bevorstehende Patroziniumsfest  feiert die Regentalgemeinde am Samstag, 9. November,  kirchlich und weltlich. Für einen optimalen Verlauf der eucharistischen Prozession von der Pfarrkirche zur Mariahilf-Kapelle, voraus mit den Martinireitern auf geschmückten Pferden, hoffen alle auf trockenes und mildes Wetter. Der Martiniritt in Miltach zählt neben dem Leonhardiritt in Furth im Wald und dem Osterritt in Regen ohne Zweifel zu den ältesten und renommiertesten Pferdeumritten im Bayerischen Wald. Die im Laufe von vielen Jahrzehnten notwendigen Veränderungen geschahen behutsam, immer vertretbar und dem Zeitgeschehen geschuldet. Die erforderlichen Anpassungen ordneten sich der Tradition unter, so zum Beispiel die Verlegung des Festtages auf einen Samstag oder die Routenänderung in Richtung Tiefental. Der christlich-religiöse Hintergrund verhinderte bisher auch jede geschäftliche Vermarktung. Aus diesem Blickwinkel werden auch heuer die Miltacher ihren 294. Ritt begehen.

Zum „Kirta“ in Miltach mit dem traditionsreichen Martiniritt freut sich die Bevölkerung auf viele Besucher aus der Umgebung. Um 8.15 Uhr ziehen die Ehrengäste mit den Ortsvereinen zur Kirche, wo um 8.30 Uhr in Konzelebration mit fünf Priestern der festliche Gottesdienst beginnt, mitgestaltet von einer Blaskapelle. Gegen 9.45 Uhr formiert sich die eucharistische Prozession, wobei die Reiter in herkömmlicher Tracht auf ihren geschmückten Pferden den Zug anführen. Bei einer geistlichen Station vor der Mariahilf-Kapelle wird wie jedes Mal das Johannesevangelium gesungen. Nach der Rückkehr in den Ort finden vor der Kirche die Ansprachen, Pferdesegnung und Ehrungen statt. Heuer sind es neun Reiter, die eine Fahne oder ein Erinnerungsband erhalten.

Hingewiesen wird darauf, dass zur Sicherheit der Festteilnehmer die Hauptstraße von 8.30 bis 11.30 Uhr für den gesamten Verkehr gesperrt ist. Innerhalb des Ortes ist in dieser Zeit die Parkmöglichkeit eingeschränkt. Nach mehrjähriger Unterbrechung bietet am 9. November der örtliche Trachtenverein im Gasthaus Griesbeck ab 18 Uhr wieder eine Kirchweihmusik an, zu der die gesamte Bevölkerung eingeladen ist.  

Der Miltacher Martiniritt ist einer jener Ritte im Bayerischen Wald, der schon „seit urvordenklichen Zeiten“ besteht. Die religiös ausgerichtete Veranstaltung nahm in den letzten Jahrzehnten sogar einen enormen Aufschwung, betrachtet man die Zahl der Pferde. Möglicherweise besteht der Ritt schon sein 1719. Bereits 1913 nahm Dr. Georg Schierghofer Miltachs Ritt in die Aufzählung „Altbaierns Umritte und Leonhardifahrten“ auf.  Wie sehr der Pfarrpatron  in seiner Kirche bildlich präsent ist, zeigen mehrere Darstellungen des Hl. Martin von Tours, so am Hochaltar, am Kirchenportal, auf einer Glocke, auf der Kirchenfahne und an einer liebenswerten Tragefigur aus dem Jahr 1780.

 

Text und Bild: Monika u. Erwin Vogl, Miltach

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Veröffentlichung

Fr, 08. November 2013

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