Allerheiligen in Miltach

Allerheiligen ist ein Fest gegen die Angst

Die Kirche feiert die Vollendung der Toten – Gräbergang und Segnung

 

Halloween und Allerheiligen haben eines gemeinsam: es ist ein Fest gegen die Angst. Aber Allerheiligen hat auch mit der Vollendung der Toten zu tun. Während der Vormittag des Allerheiligenfestes an die Menschen erinnert, die durch ihr christliches Leben Vorbild sind und davon Zeugnis gaben, galt das Gedenken der Kirchenbesucher bei der Andacht am Nachmittag ihren verstorbenen Angehörigen und Freunden, die liebe Wegbegleiter waren.

„Viele Menschen ängstigt der Gedanke an den Tod. In Allerheiligen sieht die Kirche ein Fest gegen die Angst und den Tod. Wir Christen feiern die Gemeinschaft der Vollendeten; das Fest sagt uns, das Leben mündet ein in Gott“, eröffnete Pfarrer Augustin Sperl den Gottesdienst.   In seiner Predigt meinte der Priester, dass Halloween auch auf dem Land zunehme, „man macht mit dem Tod gruselige Partys und hat Spaß dabei. Die Angst vor dem Tod aber bleibt, sind doch Sterben und Tod in unserer Gesellschaft ein Tabu-Thema. Angesagt ist Lifestyle. Die Kirche feiert ein anderes Fest, es hat mit der Vollendung der Toten zu tun. Die Botschaft besagt, dass unser Lebensweg als Ziel die Gemeinschaft mit Gott hat. Wir finden das wahre endgültige Leben wenn wir Gott vertrauen und den Lebensweg mit ihm gehen“.

Am frühen Allerheiligen-Nachmittag war bald die Kirche voll besetzt zum Allerseelenrosenkranz und zur anschließenden Andacht. „Manche sind weit angereist um hier zu sein, wo sie vielleicht ihre Wurzeln haben. Wir denken an unsere Verstorbenen und beten für sie, erinnern uns in Dankbarkeit und besuchen die Gräber. Unsere Hoffnung gründet in Jesus Christus, in seine Auferstehung“, so der Priester eingangs bei der Begrüßung. Der Tatsache, dass es den Tod gibt, könne man nur den Glauben entgegensetzen. Man betet nicht nur für die Verstorbenen sondern denkt über sein eigenes Dasein und Sterben nach. Der Priester lud die Gläubigen ein, sich in Gedanken an die Gräber der Verstorbenen zu begeben und die Symbole hierauf zu betrachten. „Da ist der Grabstein.  Er steht für die Last des Todes, das Leben ist erstarrt. Die Inschrift enthält die beiden wichtigsten Lebensdaten, den Geburt- und Todestag. Dazwischen liegt die uns geschenkte Zeit um Leben weiter zu geben, um Gutes zu tun oder -  auch das Böse in der Welt zu mehren. Ein Leben hinterlässt bedeutende Stellen und Eindrücke“. Alois Pielmeier las die Betrachtung des Kreuzes. „Die senkrechte Linie zeigt zum Boden und weist nach oben, wir sind nicht nur Kinder der vergänglichen Erde, sondern Kinder Gottes. Im Kreuz zeigte sich die Liebe Gottes am größten“. Pfarrer Sperl meinte zur Graberde, dass sie ein Geheimnis berge, das Vergängliche bewahrt das Unvergängliche in sich. Blumen auf dem Grab verkörpern die Lebendigkeit und Schönheit, „Gott vermag aus unserem Leib in der Erde neues Leben erblühen zu lassen.“  Das Weihwasser sei ein Zeichen der Begrüßung und dann des Abschiednehmens am Grab. Das Grablicht, geheimnisvoll leuchtend am Abend, kündet von dem, was in unseren Herzen für die Verstorbenen weiterleuchtet. Eingravierungen machen den Menschen einmalig und unverwechselbar; mit Namen verbinden wir Erfahrungen, Erinnerungen, Schönes, Schmerzliches und Schweres. Abschließend meinte der Pfarrer: „Tröstlich ist es zu wissen dass die Heilige Schrift besagt: Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, mein bist du!“ Dazwischen spielte Christian an der Orgel meditative Stücke.

Allerheiligen 1

Alois Pielmeier sang die Psalmen und danach galt das Gedenken der verstorbenen Pfarrangehörigen, die seit Allerheiligen 2012 in die Ewigkeit eingegangen sind. Es war am Volksaltar eine eigene Kerze, versehen mit dem Sterbebild, für sie entzündet. Dies waren: Martin Nemmer (82 Jahre), Jutta-Maria Eckl (48 Jahre), Berta Knauer (91), Reinhard Salzbrunn (69), Ludwig Weber (84), Josef Heigl (85), Gottfried Mühlbauer (89), Xaver Pfeilschifter (72), Maria Frisch (93), Maria Wanninger (75), Otto Bergbauer (87), Helmut Schreiner (60), Ernst Fischer (91), Hans Rie  (89), Alfons Bergbauer (83), Maria Wieser (70), Hilde Vogl (85).

Die Pfarrangehörigen und die vielen auswärtigen Besucher begaben sich danach betend zum Friedhof. Vor dem Leichenhaus sang Alois Pielmeier die Psalmen. Sehr würdevoll spielte eine Bläsergruppe Choräle. Abschließend segnete der Geistliche bei dem Rundgang die Gräber mit Weihwasser und Weihrauch.

 

Text und Bilder: Monika u. Erwin Vogl, Miltach

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Veröffentlichung

Sa, 02. November 2013

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