Wir haben einen neuen Papst

Franziskus

(lat. Franciscus PP.;

bürgerlich Jorge Mario Bergoglio SJ)

 

Geboren am 17. Dezember 1936 in Buenos Aires, Argentinien, ist seit dem 13. März 2013 der 266. Bischof von Rom und als Papst Oberhaupt der römisch katholischen Kirche sowie Staatsoberhaupt und Souverän des Vatikanstaats. Vor seiner Wahl durch das Konklave war er Kardinalpriester sowie Erzbischof von Buenos Aires. Papst Franziskus ist der erste Lateinamerikaner, sowie der erste gebürtige Nichteuropäer seit Gregor III. (731–741) und als Jesuit der erste Ordensangehörige seit Gregor XVI. (1831–1846) in diesem Amt.

 

Leben

Sein Vater José Mario Francisco Bergoglio war Italiener und wanderte aus der piemontesischen Ortschaft Portacomaro nahe Asti nach Argentinien aus, und heiratete am 12. Dezember 1935 die in Buenos Aires geborene Regina Maria Sivori, deren Eltern ebenfalls aus Italien stammten. Jorge Mario Bergoglio hat vier jüngere Geschwister: Alberto Horacio, Oscar Adrian, Marta Regina und Maria Elena.

Muttersprachlich soll der Papst noch heute den italienischen Dialekt der Gegend

um Portacomaro und die Lieder der Auswanderer beherrschen. Neben Italienisch spricht Franziskus fließend Spanisch, und Deutsch. Er beherrscht auch Englisch und Französisch, sowie mutmaßlich Portugiesisch. Daneben lernte er während seines Universitätsstudiums auch Latein und Altgriechisch. Der Papst besitzt neben der argentinischen auch die italienische Staatsangehörigkeit

 

Studium, Priesterweihe und Ordenstätigkeit

Bergoglio erlangte nach der Schulzeit einen Diplomabschluss als Chemietechniker. Er trat 1958 in den Jesuitenorden ein und studierte zunächst Geisteswissenschaften in Chile, nach seiner Rückkehr nach Buenos Aires Philosophie und Theologie. Am 13. Dezember 1969 empfing er durch Erzbischof Ramón José Castellano das Sakrament der Priesterweihe. Ab 1973 arbeitete er als Novizenmeister und Theologiedozent an der Hochschule von San Miguel. Ebenfalls im Jahr 1973 wurde er Provinzial der argentinischen Provinz des Jesuitenordens. Dieses Amt übte er bis 1979 aus. Von 1980 bis 1986 stand er als Rektor der Theologischen Fakultät von San Miguel vor. Anschließend ging er für einen Forschungsaufenthalt an die vom Jesuitenorden getragene Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main. Danach wirkte er als geistlicher Begleiter in Córdoba.

Bei einem Deutschlandaufenthalt in den 1980er Jahren kam der heutige Papst in die Wallfahrtskirche St. Peter am Perlach in Augsburg. Dort lernte er das Gnadenbild "Maria Knotenlöserin" kennen, brachte Kopien davon in sein Heimatland Argentinien und die Verehrung des Bildes nach Südamerika.

 

Bischof, Erzbischof und Kardinal

Am 20. Mai 1992 wurde Bergoglio von Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof in Buenos Aires und Titularbischof von Auca ernannt und am 3. Juni 1997 zum Koadjutorerzbischof; er folgte Kardinal Quarracino nach dessen Tod am 28. Februar 1998, als Erzbischof von Buenos Aires. Gleichzeitig war er Bischof für die Gläubigen der orientalischen Riten, die in Argentinien leben.

Papst Johannes Paul II. nahm ihn 2001 mit der Ernennung zum Kardinalpriester mit der Titelkirche San Roberto Bellarmino in das Kardinalskollegium auf. Er gehörte unter anderem der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung an.

Im Konklave 2005, bei dem 115 Kardinäle wahlberechtigt waren, soll Bergoglio laut Zeitungsberichten im ersten Wahlgang 10, im zweiten Wahlgang 35 und im dritten Wahlgang 40 Stimmen erhalten haben. Danach soll er auf die Kandidatur verzichtet haben.

Am 8. November 2005 wurde er für drei Jahre zum Vorsitzenden der argentinischen Bischofskonferenz gewählt und am 11. November 2008 im Amt bestätigt.

 

Wahl des Namens

In einer Presseaudienz am 16. März 2013 erklärte Papst Franziskus, er habe sich nach dem heiligen Franziskus von Assisi benannt. Außerdem schilderte der Papst, wie es zu der Namenswahl kam und warum er sein Pontifikat in der Tradition des heiligen Franziskus sehe. Er erklärte, dass, als im Konklave die Zweidrittelmehrheit an Stimmen zusammengekommen sei, habe der neben ihm sitzende Claudio Kardinal Hummes ihn umarmt und ihm ins Ohr geflüstert: „Vergiss die Armen nicht!“ und so habe er gleich an den hl. Franziskus gedacht, der für ihn der Mann der Armut, der Mann des Friedens, der Mann, der die Schöpfung liebt und bewahrt, sei.

Im deutschen Sprachgebrauch hat sich rasch die eingedeutschte Form Franziskus des lateinischen Franciscus statt der ebenfalls denkbaren deutschen Form Franz durchgesetzt.

 

Wappen

Die Symbole entsprechen dem erzbischöflichen Wappen Franziskus’, die Farbe der Attribute Stern und Nardenblüte ist Gold anstelle von Silber. Der Schild mit blauem Hintergrund zeigt das Siegel der Gesellschaft Jesu, bestehend aus einer goldenen Sonne mit dem roten Christusmonogramm IHS, einem roten Kreuz über dem Eta und drei schwarzen Nägeln als Zeichen der Kreuzigung Jesu und Symbol für die Evangelischen Räte. Der Stern ist ein Sinnbild für Maria, die Mutter Jesu, die Nardenblüte steht für den heiligen Josef, den Schutzpatron der Kirche.

Auf diese Weise möchte der Papst seine Verehrung für die Heilige Familie zum Ausdruck bringen. Franziskus greift auf die Grundform des Wappens Benedikts XVI. zurück, das anstelle der Tiara eine gewöhnliche Mitra zeigt, die ähnlich den Kronreifen der Tiara mit drei goldenen Bändern geschmückt ist, die für die drei Gewalten des Papstes stehen: Weiheamt, Jurisdiktion und Lehramt. Diese sind in der Mitte vertikal miteinander verbunden, um so ihre Einheit in derselben Person zu verdeutlichen. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger verzichtet Franziskus auf die Darstellung des Palliums in seinem Wappen. Anders als bisher üblich behält Franziskus den Wahlspruch aus seinem erzbischöflichen Wappen. Er lautet „Miserando atque eligendo“, wörtlich „mit Erbarmen und Erwählen [sah Christus ihn an]“. Die Worte stammen aus einer Predigt des Beda Venerabilis und kommentieren die Erwählung des Zöllners Matthäus zum Apostel (Mt 9,9-13 [16]). Je nach Perspektive kann der Spruch zweifach gedeutet werden: aus der Sicht des Hirten der Niedrigen in Christi Nachfolge als „mit barmherzigem und erwählendem Blick“ oder, aus der Sicht des niedrigen und doch erwählten Dieners Christi, wie Matthäus, etwa als „durch Erbarmen erwählt“.

Weitere Informationen

Veröffentlichung

Mi, 13. März 2013

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