Gottesdienst auf Schloss Miltach

Gottesdienst auf Schloss Miltach in Gedenken an Franziska Schleyerbach

 

Am Dienstag Abend wurde in der Schlosskapelle wieder eine heilige Messe gefeiert. Seit dem Erlass durch den früheren Bischof von Regensburg, Gerhard Ludwig Müller, und der anschließenden Segnung und Konsekrierung durch Dekan Augustin Sperl 2009 ist es gestattet, dort die Eucharistiefeier zu zelebrieren.

Diese Messe war aber noch aus einem weiteren Grund überaus gut besucht. Wurde doch die Feierstunde für die am Donnerstag, 12. Juni verstorbene Franziska Schleyerbach als Gedenkgottesdienst anberaumt. Viele Gläubige aus dem Ort und aus der näheren Umgebung von Miltach waren gekommen und zeigten so ihre Verbundenheit zur Familie Schleyerbach-Breu. Auch aus Lam, wo die Familie Schleyerbach die ehemalige Willmann Villa in Lambach erworben, saniert und für die öffentlich zugänglich gemacht hatte, waren Vertreter der Marktgemeinde (Bürgermeister Paul Roßberger jun. und der frühere Bürgermeister Klaus Bergbauer) gekommen. Von der Gemeinde Miltach war Bürgermeister Johann Aumeier beim Gottesdienst anwesend, um die Verbundenheit der Gemeinde zur Familie Schleyerbach zu unterstreichen und für ihr Engagement zum Erhalt von Schloss Miltach zu danken.

Franziska Schleyerbach wurde am 13. März 1931 als drittes von sechs Geschwistern der Familie Ferstl in Beratzhausen geboren und wuchs in einfachen Verhältnissen auf. Aufgrund ihrer Begabung durfte sie auf die Realschule gehen, was damals für ein Mädchen vom Lande ohne begüterte Eltern im Gegensatz zu heute sehr schwierig war. Aus dem gleichen Grund war es ihr auch nicht möglich, den Weg zu ihrem Traumberuf – Lehrerin – zu beschreiten. Stattdessen arbeitete sie als Sekretärin bei der Liga-Bank in Regensburg, wo sie unter anderem jahrelang Pilgerzüge nach Rom organisierte. Im Jahr 1955 schloss sie mit Fritz Schleyerbach aus Katharied bei Beratzhausen den Bund der Ehe, aus der die Töchter Sibylle, Christiane und Friederike hervorgingen. Deren Erziehung und die Haushaltsführung auf dem großen Bauernhof gehörten zu ihren Hauptaufgaben. Zudem absolvierte Franziska Schleyerbach eine Ausbildung zur Hauswirtschaftsmeisterin, um Lehrlinge ausbilden zu können. Des Weiteren war sie maßgeblich an der Entwicklung und dem Aufbau des heute so bekannten Bauernhanddrucks beteiligt.

In den Fokus der Region um Miltach kam Franziska Schleyerbach 1979 durch das Engagement ihrer Familie, Schloss Miltach und die Willmann-Villa in Lambach zu übernehmen und zu sanieren. Sowohl bei den umfangreichen Baumaßnahmen und auch in den ersten Jahren nach den Eröffnungen der denkmalgeschützten Gebäude erwies sich Franziska Schleyerbach als umsichtige Geschäftsfrau. Nachdem das Stammhaus an Tochter Friederike übergeben wurde, verbrachte Franziska Schleyerbach ihren Lebensabend in Röschenberg bei Parsberg. Aber  sie  war nach wie vor fast täglich im Katharieder Geschäft anzutreffen.

Vor einem halben Jahr wurde die bis dahin so tatkräftige „Seele von Katharied“ durch die Diagnose einer schweren Krankheit überrascht. Trotz immer wieder aufkeimender Hoffnung auf Besserung erlag sie am 12. Juni im Alter von 83 Jahren ihrem Leiden. Frau Schleyerbach hinterlässt ihren Ehemann und die Familien ihrer Töchter mit sechs Enkelkindern und einer Urenkelin.

Dekan Sperl zitierte in seiner Traueransprache über das Leben von Franziska Schleyerbach den Theologen und Philosophen Romano Guardini: "Der Tod ist nur die uns zugewandte Seite jenes Ganzen, dessen andere Seite Auferstehung heißt." „Wir stehen noch auf dieser Seite. Unsere Verstorbene dagegen steht schon auf der anderen Seite dieses Ganzen - und die heißt Auferstehung, wie sie uns Christus versprochen hat: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt“. In diesem Gedenken an Franziska Schleyerbach beteten die versammelten Gläubigen in den Fürbitten und der anschließenden Eucharistiefeier für die Seniorchefin des Hauses.

 

Text u. Bild: Christian Röhrl, Miltach

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Veröffentlichung

Di, 24. Juni 2014

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