Auch 2021 standen die Kar- und Ostertage ganz im Zeichen der Corona Pandemie

„Christ will unser Trost sein“

Die Tage Kar- und Osterfesttage wurden in Miltach festlich gefeiert – Kommunionkinder empfingen stille Kommunion

 

Am Ostersonntag früh am Morgen um 5.30 Uhr, als es noch dunkel war, erneut gerufen durch die Karfreitagsratschen der Ministranten, versammelte sich die Kirchengemeinde im Dunkel des Gotteshauses, um die Osternachtfeier zu begehen und der Auferstehung Jesu zu gedenken. Auf dem Platz vor dem Kirchenportal segnete Pfarrvikar Matthias Tang die neue Osterkerze. Der Priester entzündete die wunderschön, von Hand verzierte Kerze, am lodernden Osterfeuer. Zusammen mit den Ministranten, sowie Gemeindereferent Franz Strigl und Diakon Martin Peintinger zog der Geistliche in das finstere Gotteshaus ein, wo die Kerzen der Gläubigen von der Osterkerze aus entzündet wurden und den Kirchenraum in ein gelblich schimmerndes Kerzenlicht tauchten. Von der Mesnerfamilie Röhrl und weiteren fleißigen Helfern wurde die Kirche wieder wunderbar geschmückt. Nach dem festlichen Exultet, dem großen Osterlob, trugen die Lektoren in drei Lesungen aus dem Alten Testament die wechselvolle Geschichte der katholischen Kirche und des Israelitischen Volkes vor, ehe dann beim Gloria in das freudige Osterlob eingestimmt wurde, bei dem dann wieder alle Glocken vom Kirchturm erklangen, welche seit dem Gründonnerstag verstummt waren.

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Die Kartage

Bereits am Gründonnerstag hatten sich die Pfarrangehörigen, zusammen mit den zehn Erstkommunionkindern und deren Eltern versammelt, um die Feier des Gedächtnisses an das letzte Abendmahl, in einer sehr würdevollen Eucharistiefeier, zu begehen. Zusammen mit den Ministranten zog Monsignore Pfarrer Augustin Sperl in die Pfarrkirche ein, um in der Gottesdienstfeier an das Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern, vor mehr als 2000 Jahren zu erinnern. In den verbindenden Texten und in der Predigt ging der Geistliche auf den Sinn dieser Messfeier, die Ereignissen um Jesu Leiden und der Spendung der Kommunion ein. Bei der späteren „Stillen Kommunion“ durften die jungen Christen dann erstmals an den Tisch des Herrn treten und die Eucharistie in Empfang nehmen. Nach der Feier des Messopfers wurde das Allerheiligste vom Priester ausgesetzt und die Anbetungsstunden folgten. An der sogenannten „Ölbergwache“ beteiligten sich wieder die Mitglieder des Katholischen Frauenbundes und der Marianischen Männerkongregation mit ihren Gebetseinheiten. Beide Vereinigungen verbrachten jeweils eine knappe halbe Stunde vor dem ausgesetzten Allerheiligsten und erinnerten so in ihren Gebeten und nachdenklichen, meditativen Texten an die Angst Jesu am Ölberg.

 

Am Karfreitagvormittag wurden die Gläubigen durch die „Karfreitagsratschen“ zum Kreuzweg gerufen. Gestaltet hatte diese Andacht Christian Röhrl. Da die Kirche an diesem Tag keine Eucharistiefeier kennt, versammelte sich die Pfarrgemeinde am Nachmittag um 15.30 Uhr, zur Todesstunde Jesu, in der Pfarrkirche, zur Karfreitagsliturgie. Pfarrer Augustin Sperl leitete diese Gedenkfeier, in der an den Kreuzestod Christi erinnert wurde. Die verbindenden Texte las Gemeindereferent Franz Strigl. Zunächst wurden die anwesenden Gläubigen durch das Vortragen der Lesung und der Passionsgeschichte aus dem Johannes-Evangelium auf die Ereignisse dieses Karfreitages eingestimmt. Die folgenden großen Fürbitten bilden einen wichtigen Bestandteil dieser Feierstunde. Eine Fürbitte galt dabei den durch die Corona Pandemie verstorbenen. Danach folgte die Kreuzverehrung in ganz einfachem Rahmen. Der Priester enthüllte das Vortragekreuzes und verehrte es, stellvertretend für die anwesenden Gläubigen. Nach der Kommunionfeier fand die liturgische Stunde ihren Abschluss mit der Grablegung und der Aussetzung des Allerheiligsten am Heiligen Grab in der Kirche. Hier hatte die Mesnerfamilie das Heilige Grab vor dem Volksaltar aufgebaut. Weiße Hortensien und gelb/weiße Blumenarrangements bildeten, im Schein zahlreicher Kerzen, einen herrlichen Rahmen, um betend oder meditierend einige Zeit dort zu verbringen. Was von den Gläubigen auch recht gut angenommen wurde. In einer abendlichen Andacht im Kerzenschein und mit Chorälen aus der Passion wurde den sieben Worten Jesu am Kreuz gedacht und rundete die Feierlichkeiten des Karfreitages ab. Am Karsamstag waren die Kommunionkinder und weitere Kinder zu einer Passionsandacht am Heiligen Grab, eingeladen von Gemeindereferent Franz Strigl, zusammengekommen.

 

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Osterfest

Am Ostersonntag früh um 5.30 Uhr versammelte sich die Kirchengemeinde im Dunkel des Gotteshauses, um die Osternachtfeier zu begehen und der Auferstehung Jesu zu gedenken. Die Feier wurden von Kantor Alois Pielmeier gesanglich begleitet. In seiner Osterpredigt verdeutlichte Pfarrvikar Matthias Tang die Ostertage und die Auferstehung Jesu als den eigentlichen Mittelpunkt des Glaubens. „Frohlocket, ihr Engel. Preist den Sieger. Lobsinge du Erde. Freue dich Mutter Kirche.“ so der Geistliche. In der Osternacht wurde die Dunkelheit der Sünde vertrieben. Christus hat die Ketten des Todes zerbrochen. Er hat Licht in die Welt gebracht. In der eigenen Taufe wurden wir reingewaschen. Jedes Jahr in der Osternacht wird das Taufversprechen erneuert, das wir damals, als wir klein waren, nicht selbst ablegen konnten, sondern was unsere Eltern stellvertretend für uns abgelegt haben. Heute können wir es bewusst, in Freiheit und mit freudigem Herzen selbst erneuern. „Ja, ich glaube. Ich wiedersage den Verlockungen des Bösen. Ich möchte ein Leben mit Christus führen. Ihm bin ich dankbar. Er ist mein Retter. Er hat mich aus der Knechtschaft der Sünde befreit. Nur durch ihn ist Erlösung möglich geworden. Das darf unser Herz erfreuen. Das darf uns heute fröhlich „Halleluja“ singen lassen. Bei der folgenden Tauferneuerung segnete der Geistliche das Osterwasser. Der Priester tauchte die Osterkerze darin ein und Diakon Martin Peintinger sprengte das geweihte Wasser dann über die Gläubigen aus. Am Ende der festlich gestalteten Eucharistiefeier segnete Pfarrvikar Matthias Tang noch die mitgebrachten Speisen von Brot, Eiern, Salz, Fleisch und den Wein. Viele Personen hatten bereits im Vorfeld ihre Körbchen zur Pfarrkirche gebracht und dort abgestellt. Die Gläubigen nahmen das Osterlicht und das Osterwasser mit nach Hause, in dessen Schein sie dann in ihrer häuslichen Tischgemeinschaft Ostermahl hielten.

 

Zum Ostergottesdiensten am Sonntagabend konnte Monsignore Pfarrer Augustin Sperl in seiner Ansprache auf die aktuelle Coronasituation blicken. „Ein Jahr der Pandemie legt hinter uns. Die Zahl der vielen Verstorbenen durch das Virus sagt alles. Das Osterlied „Christ ist erstanden, von der Marter alle.“ beschreibt genau diese Lage unserer Zeit, es sagt uns aber auch, in die Zukunft zu blicken. „Ostern will nicht das Vergangene ausblenden oder zudecken. Es will uns einen neuen Blick auf die Welt und die Zeit schenken. Der Auferstandene trägt die Wunden seiner Marter an seinem verklärten Leib weiter. Aber Schmerz und Bedrängen sind nicht mehr. Das ist die Osterbotschaft: „Das Kreuz des Sohnes leuchtet gewissermaßen von innen her und macht alles Leid hell, weil Gott selbst in seinem Sohn den Tod besiegt und ihn ins helle Licht seines Lebens gestellt hat.“

 

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Auch am Ostermontagvormittag kamen weitere Gläubige und Gäste in die Pfarrkirche „St. Martin“ und feierten gemeinsam das Osterfest. Eine Reservierung der Plätze war an den zurückliegenden Tagen nicht erforderlich. Bei allen Gottesdiensten haben die bereitgehaltenen Plätze in der Pfarrkirche bei weitem ausgereicht, die Hygienevorgaben konnten gut eingehalten werden und es konnte sogar mehr Abstand gewahrt werden, als dieser von staatlicher Seite gefordert war.

Text u. Bilder: Christian Röhrl, Miltach

 

Fotoserien

Kar- und Ostertage 2021 (SO, 28. März 2021)

Bilder vom Palmsonntag, den Kartagen und den Osterfesttagen des Jahres 2021 in unserer Pfarrgemeinde "St. Martin" Miltach

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Veröffentlichung

So, 04. April 2021

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