Martinireiter gedenken seiner verstorbenen Reiter

Verstorbene Reiter sind nicht vergessen

Die Martinireiter feierten ihren Jahrtagsgottesdienst – zum 300. Mal. Pfarrer Augustin Sperl segnete die Jubiläums-Medaillen.

Die Feier des Kirchenpatronats mit anschließendem Martiniritt und eucharistischer Prozession findet heuer am Samstag, 9. November, statt. Da es den Miltacher Martinireitern am Festtag nicht möglich ist, den Patroziniumsgottesdienst zu besuchen, fanden sie sich am Freitag zu ihrem Jahrtagsgottesdienst ein. Sie waren in ihrer traditionellen Reitertracht gekleidet, die wertvolle Standarte führte Walter Graßl mit. Auch eine große Abordnung Kötztinger Pfingstreiter und Miltachs Bürgermeister Johann Aumeier feierten den Martinireiter-Jahrtag.

 

Unter musikalischer Begleitung der Blaskapelle Weißblau-Königstreu betraten die Miltacher Martinireiter die St. Martinskirche und nahmen ihre Plätze ein. Das beim Volksaltar aufgestellte Gedenkbrett und der mit gelbweißen Papierröserln geschmückte Wacholderstrauß waren weiter äußere Zeichen des Jahrtagsgottesdienstes.

 

Jahrtag Martinireiter Miltach 2019 1    Jahrtag Martinireiter Miltach 2019 3

 

Zu Beginn hörten die Kirchenbesucher eine festliche Eröffnung. Dann begrüßte Pfarrer Augustin Sperl die Kötztinger Pfingstreiter und die Miltacher Martinireiter. „Letztere sind heute in großer Gemeinschaft versammelt, um ihren Jahrtag zu begehen und hierbei besonders den verstorbenen Martinireitern zu gedenken. Sie haben Zeugnis abgelegt für Jesus Christus. Die Pfarrei Miltach schaut heuer auf die lange Tradition des nun 300-jährigen Martiniritts zurück. Viele sind uns im Tod vorausgegangen, sie sind mit uns durch das Bindeglied Jesus Christus verbunden“, so der Geistliche. Auch eine Fürbitte galt den Verstorbenen, die viele Jahre am Miltacher Martiniritt teilgenommen und das Allerheiligste begleitet haben.

 

Die Mantelteilung des hl. Martin sei für die Kinder ein besonderes Beispiel der Nächstenliebe, für uns Erwachsene eine Aufforderung, spontan Gutes zu tun, um die Not eines Menschen zu lindern. Pfarrer Sperl wies zum Ende des Gottesdienstes darauf hin, dass anlässlich des 300-jährigen Jubiläums sich die Pfarrei und die Gemeinde entschlossen hatten, eine Medaille anfertigen zu lassen. Eine Seite zeige hier auf die bekannte Mantelteilung des Heiligen, die andere Seite das Gemeindewappen mit der Schrift: Gemeinde Miltach – Bayern. Die Medaille wird heuer den teilnehmenden Martinireitern zum Dank übergeben. Es sind 300 Stück vorhanden, bei Bedarf werden weitere bestellt. Pfarrer Augustin Sperl segnete und weihte diese.

 

Jahrtag Martinireiter Miltach 2019 2   Die Totenehrung leitete ein Grablied ein, danach dankte Franz Martin als Sprecher der Miltacher Martinireiter dem Geistlichen sowie der Blaskapelle für die Gestaltung der Messfeier, ebenso der Familie Röhrl für die Aufstellung des Gedenkbretts für die verstorbenen Reiterfreunde in Nähe des Volksaltares. „Dass Menschen uns verlassen, kann man nicht verhindern, aber man kann verhindern, dass sie in Vergessenheit geraten. Deshalb gedenken wir heute allen verstorbenen Martinireitern, sie ritten zur Ehre des Kreuzes und des hl. Martins“, so der Sprecher, der ein Gebinde am Gedenkbrett niederlegte. Pfarrer Sperl sprach die Gebete und die Bitte, Gott möge die Liebe und Fürsorge, die sie zu ihren Lebzeiten geschenkt haben, vergelten.

Die Totenehrung beschloss die Blaskapelle mit dem „Lied vom guten Kameraden“. Pfarrer Sperl dankte allen Versammelten für die Mitfeier des Gottesdienstes, besonders für die sehr zahlreiche Teilnahme durch die Martini- und Pfingstreiter. Mit einem Marienlied endete der kirchliche Jahrtag der Reiter. Der gesellige Teil des Jahrtags fand im Pfarrheim St. Martin statt.

 

Text: Erwin Vogl, Miltach

Bilder: Christian Röhrl, Miltach

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Veröffentlichung

Mo, 21. Oktober 2019

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