Dekanatstag 2019 des Dekanates Kötzting fand bei uns in Miltach statt

Feste sind gelebtes Brauchtum im Dekanat

Dekanatstag in Miltach mit Aussprache, Vesper und feierlichem Gottesdienst

Gastgeber für den Dekanatstag des Dekanates Kötzting war diesmal die Pfarrei Miltach. Bereits am Nachmittag fanden sich die Priester und pastoralen Mitarbeiter zu Gesprächen im Pfarrheim „St. Martin“ ein. Um 17 Uhr folgte eine Vesper; zum Abendgottesdienst waren auch die Pfarrgemeinderäte, die Kirchenverwaltungsmitglieder und die Pfarrangehörigen der Pfarreiengemeinschaft Blaibach-Miltach eingeladen. Als Prediger stelle Dekan Herbert Mader die gelebten Bräuche und Traditionen der Pfarrgemeinden des Dekanates in den Vordergrund.

Mit festlichem Orgelspiel von Organist Thomas Raab zogen am Donnerstagabend in die St. Martinskirche in Miltach mit Dekan Herbert Mader 8 Priester und Diakon Martin Peintinger zum Altar, um den Gottesdienst anlässlich des Dekanatstages des Dekanates Kötzting zu feiern. Der Stadtpfarrer begrüßte alle Kirchenbesucher, die Mitbrüder, pastoralen Mitarbeiter, die Pfarrgemeinderäte und Kirchenverwaltungen aus den Pfarreien des Dekanates Kötzting.

Die Gläubigen hörten die Lesung aus dem Buch Genesis mit der Erzählung von Mose und dem brennenden Dornbusch. Diakon Martin Peintinger verlas das Evangelium. Die Lieder der Eucharistiefeier begleitete Thomas Raab aus Blaibach an der Orgel.

 Bräuche und christliche Feierkultur

Der Prediger, Dekan Herbert Mader, meinte einführend: „Sind die kirchlichen Feste und Bräuche in unserer Region noch das was sie sein sollten? Sind es reine Feiern nach Kalender und wieviel Routine hat sich auch bei uns schon eingeschlichen?“ Bezugnehmend auf die Lesung meinte der Priester: „Mose durchbricht das alltägliche Geschäft und der Durchbruch eröffnet Neues, schafft Begegnung, erweitert den Horizont und führt zu einem neuen Auftrag.“ Die Feste und Bräuche wollen keine routinemäßigen Wiederholungen sein. „All das, was wir als Christen feiern, soll den Alltagstrott durchbrechen und uns selbst aufbrechen lassen zu neuen Zielen. Diese Bräuche sind keine Feiern der Vergangenheit, sie sind das Heute, in dem wir leben mit einer Vergangenheit, mit einer Geschichte, die sie haben. Die Bräuche sehen und erleben als Orte des Ausbrechens aus dem Alltag. Damit gemeint ist auch der Kommerz, der sich vielfach in den Vordergrund gedrängt hat. Nicht ein Geschenk bestimmt Weihnachten oder Ostern, sondern das Festereignis ist Geschenk für den Menschen. Die Feste sind auch Orte der Begegnung und damit heiliger Ort. „Das Fest ganz bewusst besuchen und damit es begehen als etwas, das mir Heil schenkt. Wo ich eintrete in einen heiligen Raum, einen Ort aufsuche, wo ein Feuer sich entzündet, wo ich begeistert teilnehme, ich in dieses Feuer hineingenommen werde und anstecke.“ so der Priester in seinen Worten.

 

Dekanatstag 2019 Miltach 1    Dekanatstag 2019 Miltach 2
     
Dekanatstag 2019 Miltach 3   Dekanatstag 2019 Miltach 4

 

Feste und Bräuche so zu feiern, dass das Feuer des brennenden Dornbusches lodert und Gottes Gegenwart gefeiert wird. Die Verweltlichung der Feste trägt eher dazu bei, dass dieses Feuer erstickt und ausgelöscht wird, weil vieles andere im Vordergrund steht. „Ich ermutige dazu, nicht nur in den Pfarreien zu schauen, welche Feste und wie feiern wir sie, sondern welchen Inhalt wollen wir transportieren und welchen Stellenwert spielt dabei unser Glaube. Über welche Konventionen, über wieviel Eingespieltes und oft nicht mehr Christliches unserer Feierkultur müssen wir hinausgehen, um zum Berg Gottes zu gelangen und seine Gegenwart zu erfahren. Dann wären Weihnachten, Ostern und alle anderen kirchlichen Feste, wie z.B. Pfingstritt, Martini-Ritt, nicht immer das Gleiche, sondern jährlich neu der aufflammende Dornbusch, der uns zusagt: „Ich bin bei euch“ – in dieser heiligen Zeit und ich habe für dich einen ganz speziellen Sendungsauftrag, damit dein Alltag geheiligt sei.“

 

Beim Gottesdienst wurde auch namentlich der verstorbenen Priester der jeweiligen Pfarreien des Dekanates gedacht. In das Abschlusslied „Wer glaubt, ist nie allein“ stimmten alle Kirchenbesucher gerne ein. Als Dekan beglückwünschte Pfarrer Herbert Mader dann noch seine drei Mitbrüder Augustin Sperl aus Blaibach und Georg Englmeier aus Neukirchen für jeweils 40 Jahre priesterlichen Dienst. Auf 25 Jahre kann demnächst Pfarrer Peter Chettaniyil aus Grafenwiesen zurückblicken. Verabschieden musste der Dekan den Kaplan Florian Rain, er kommt als Kaplan nach Amberg. Rain habe seinen priesterlichen Dienst verantwortungsbewusst und zuverlässig ausgeübt. Besonders bei der Feier von Gottesdiensten und der Spendung von Sakramenten, als Offiziator beim Pfingstritt, ist sein aufgeschlossenes Wesen bekannt geworden. Er habe sich in Kötzting in die Gesellschaft eingebracht und ist sehr geschätzt. Herbert Mader wünschte dem Scheidenden für seine weitere Kaplanstelle Gottes Segen. Er überreichte ihm und den drei Jubilaren im Namen des Dekanates jeweils ein Geschenk.

 

Dekanatstag 2019 Miltach 5    Dekanatstag 2019 Miltach 6
     
Dekanatstag 2019 Miltach 7   Dekanatstag 2019 Miltach 8

 

Im Anschluss an die Eucharistiefeier fanden sich die Pfarrgemeinderäte und weitere kirchliche Mitarbeiter im Pfarrsaal ein, wo die Zuhörer ein recht interessanter Bildervortrag von Erwin Vogl erwartete. In diesem Jahr kann die Pfarrei Miltach auf 300 Jahre Martiniritt zurückblicken. Für den örtlichen Berichterstatter Vogl eine gute Gelegenheit, mit Fotos auf diese lange Tradition in der Regentalgemeinde zu schauen. Zahlreiche farbige und schwarzweiße Aufnahmen belegten die lange christliche Tradition und die tiefe Verbundenheit des Ortes zu seinem Schutzpatron, den Heiligen Martin. Am Ende der Präsentation dankte Dekan Mader allen Gästen für ihr Kommen und bat sie, ihre Seelsorger mit in das Gebet einzuschließen. Auch auf die bevorstehende Reform der Pfarreiengemeinschaften und die Zusammenlegung der Dekanate ging der Geistliche kurz ein und beschrieb so die künftige seelsorgerische Ausrichtung der Diözese. Ein wichtiger und erfreulicher Termin für das Dekanat Kötzting ist der 09. November, an dem Bischof Dr. Rudolf Voderholzer in Miltach beim Gottesdienst und beim anschließenden Martiniritt anwesend sein wird. Pfarrer Augustin Sperl ergriff das Wort und lud alle Anwesenden zu diesem Brauchtumsfest herzlich ein. Dekan Mader dankte den Mitgliedern des Miltacher Pfarrgemeinderates, welche die gesamte Bewirtung der Gäste im Pfarrheim übernommen hatten.

 

Dekanatstag 2019 Miltach 9    Dekanatstag 2019 Miltach 10
     
Dekanatstag 2019 Miltach 11   Dekanatstag 2019 Miltach 12
     
Dekanatstag 2019 Miltach 13   Dekanatstag 2019 Miltach 14
     
Dekanatstag 2019 Miltach 15   Dekanatstag 2019 Miltach 16

 

Text und Bilder: Christian Röhrl, Miltach

Weitere Informationen

Veröffentlichung

So, 21. Juli 2019

Bild zur Meldung

Weitere Meldungen

Mehr Meldungen finden Sie [hier] im Archiv.