„Wir dürfen uns freuen und jubeln über diesen Ostersieg!“

Kar- und Ostertage in festlicher Gemeinschaft gefeiert

Am Gründonnerstag haben sich die Pfarrangehörigen zur gemeinsamen Feier in der Pfarrkirche von Blaibach versammelt. Am Karfreitagvormittag wurden die Gläubigen durch die „Karfreitagsratschen“ zum Kreuzweg und zur Kreuzverehrung in die Miltacher Pfarrkirche gerufen. Gestaltet hatten diese Andacht Pater Joseph Santhappan MSFS und als Lektor Wolfgang Sterr. Da die Kirche an diesem Tag keine Eucharistiefeier kennt, versammelte sich die Pfarrgemeinde um nach den Stationen des Kreuzweges die Kreuzverehrung und die Kommunionfeier zu halten. Am Nachmittag fand der Karfreitag seine Fortsetzung mit der Grablegung und der Aussetzung des Allerheiligsten am Heiligen Grab in der Seelenkapelle. Dort hatten die Mesnerfamilie Röhrl und weitere fleißige Hände das Heilige Grab wieder aufgebaut. Viele weiße Hortensien und gelb/weiße Blumenarrangements bildeten, im Schein vieler Kerzen, einen herrlichen Rahmen, um betend oder meditierend einige Zeit dort zu verbringen, was von den Gläubigen auch recht gut angenommen wurde. In einer abendlichen Andacht im Kerzenschein wurde den sieben Worten Jesu am Kreuz gedacht und rundete die Feierlichkeiten des Karfreitages ab. 

Am Ostersonntag früh am Morgen um 6 Uhr, als der Morgen schon dämmerte, erneut gerufen durch die Karfreitagsratschen der Ministranten, versammelte sich die Kirchengemeinde recht zahlreich im Dunkel des Gotteshauses, um in einem feierlichen Ostergottesdienst der Auferstehung Jesu zu gedenken. Die am Osterfeuer in Blaibach gesegnete und erstmals entzündete Osterkerze wurde durch den liturgischen Dienst an der Kirchentüre empfangen. Zusammen mit den Ministranten zog der Geistliche in das finstere Kirchengebäude ein, wo schließlich die vielen Kerzen der Gläubigen von der Osterkerze aus entzündet wurden und den Kirchenraum in ein gelblich schimmerndes Kerzenlicht tauchten.

Von der Mesnerfamilie Röhrl und weiteren fleißigen Helfern wurde die Kirche wieder wunderbar geschmückt. Bei der folgenden Tauferneuerung segnete der Geistliche das Osterwasser. Der Priester tauchte die Osterkerze darin ein und sprengte das geweihte Wasser über die Gläubigen aus. Beim feierlichen Gloria stimmten alle Gottesdienstbesucher in das freudige Osterlob ein, dabei erklangen wieder alle Glocken vom Kirchturm, welche seit dem Gründonnerstag verstummt waren. Alois Pielmeier sang als Kantor den Psalm nach der Lesung. In seiner Osterpredigt sprach der Pater davon, dass es viele Überraschungen im Leben gebe. Ostern beginne ebenfalls mit Überraschungen: Der Stein ist weg, das Grab ist leer, und Jesus ist nicht mehr tot, er lebt. Diese unerwarteten Wendungen versetzten die Frauen am Grab zuerst in Angst und Verwirrung, bevor die Freude über die Auferstehung wuchs. Die größte Überraschung der Geschichte werde so zur Quelle neuer Hoffnung. Diese österliche Freude solle man nicht für sich behalten, sondern weitersagen: „Christus ist wahrhaft auferstanden“, ermutigte der Prediger die Gläubigen.

Am Ende der festlich gestalteten Eucharistiefeier segnete Pater Joseph noch die mitgebrachten Speisen von Brot, Eiern, Salz, Fleisch und den Wein. Die Gläubigen nahmen das Osterlicht mit nach Hause, in dessen Schein sie in ihrer häuslichen Tischgemeinschaft Ostermahl hielten. Beim Verlassen der Kirche bekamen alle Gläubigen noch ein buntes Osterei von Pfarrer Santhappan und Gemeindereferent Franz Strigl überreicht.

Zu den weiteren großen Gottesdiensten, einer Wort-Gottes-Feier am Sonntagabend und der Eucharistiefeier am Ostermontagvormittag, kamen viele Gläubige und Gäste in die Pfarrkirche „St. Martin“ und feierten gemeinsam das Osterfest. Am Sonntag Abend stellte Gemeindereferent Franz Strigl, Steine in den Mittelpunkt der Feier. „Die Steine haben etwas zu tun mit jenem Stein, von dem das Osterevangelium erzählt hat, also mit dem Stein, der das Grab Jesu verschlossen hat.“  Das ist die Botschaft von Ostern: Nichts kann verhindern, dass Gott den Tod besiegt. Nichts kann verhindern, dass Leben neu wird durch ihn. Auch nicht unsere Steine, die uns auf der Seele liegen oder im Magen oder die den Platz unseres Herzens eingenommen haben. Ostern räumt auf mit den Grabsteinen unseres Lebens. Gott bringt Licht und Leben in unsere Grabkammern. Er ruft uns heraus zu neuem Leben. Ostern fängt an mit weggerollten Steinen. „Ostern heißt: Gott nimmt uns den Stein ab. Gott nimmt diesen Stein, dem wir einen Namen gegeben haben. Wir brauchen ihn nicht zu behalten.“ so der Gemeindereferent. 

Die beiden Organisten Christian Hartl und Roland Häring gestalteten die Gottesdienstfeiern festlich mit ihrem Orgelspiel. Pfarrer Dr. Christian Löhr, der anlässlich einer Taufe in Blaibach war, zelebrierte die Messe am Ostermontag, da war noch nicht bekannt, dass am frühen Morgen Papst Franziskus im Vatikan verstorben war. In seiner Predigt griff der Geistliche die Emmausgeschichte auf. Diese erinnere daran, dass der Auferstandene oft unerkannt mit uns gehe, aber im Brechen des Brotes gegenwärtig sei und so eine tröstliche Hoffnung, gerade in Zeiten des Abschieds und der Hoffnung, sei.

Text u. Bilder: Christian Röhrl, Miltach

Bilder vom Palmsonntag, den Kartagen und den Osterfesttagen des Jahres 2025 in unserer Pfarrgemeinde "St. Martin" Miltach