Pastorale Planung für eine erfolgreiche Zukunft

Pastorale Planung 2034: Die Kirche vor Ort zukunftsfähig machen

 

Seit mehreren Monaten arbeitete man im Bischöflichen Ordinariat intern an der „Pastoralen Planung 2034“. Diese wurde im Herbst den Dekanen und dem Priesterrat vorgestellt; nun soll der Entwurf auch auf Ebene der Dekanate und Pfarreiengemeinschaften diskutiert werden.

 

Die Kirche in Deutschland erlebt einen tiefgreifenden Wandel, bedingt durch verschiedene gesellschaftliche Entwicklungen. Das bedeutet, sich Gedanken für die Zukunft der Kirche und der Gemeinden vor Ort zu machen, entsprechende Schlüsse zu ziehen, um Kirche zukunftsfähig zu machen. Das packt das Bistum Regensburg nun an. Nach der Reform und Zusammenlegung der Dekanate, sind nun die Pfarreien und Pfarreiengemeinschaften an der Reihe, fit gemacht zu werden für die nächste Dekade.

 

Ausgangspunkt der Planungen sind Prognosen, dass im Jahr 2034 etwa 145 Priester im Bistum Regensburg verfügbar sind, die für Leitungsfunktionen in Frage kommen. Das Amt des Pfarrers ist schon gegenwärtig, und in der Zukunft noch mehr, nicht nur Seelsorgedienst, sondern mit viel Verwaltungsaufgaben verbunden. Im Grunde ist jeder Pfarrer, der zugleich meist Vorstand einer oder mehrerer Kirchenverwaltungen ist, Manager einer Einrichtung in der Größenordnung eines mittelständischen Unternehmens. (Leitende) Pfarrer müssen in Zukunft noch mehr belastbar sein und Fähigkeiten mitbringen, die Herausforderung der Seelsorge und Verwaltung in größeren Pfarreiengemeinschaften zu bewältigen. Ausgehend von der prognostizierten Zahl der Pfarrer, werden sukzessive neue, größere Pfarreiengemeinschaften gebildet nach dem Grundsatz: Es kann nur so viele Pfarreiengemeinschaften geben, wie es Pfarrer gibt.

 

Angedacht ist nun, aus den im Dekanat Cham bestehenden Pfarreiengemeinschaften (50 Pfarreien) bis längstens 2034 zwölf Einheiten zu bilden.

 

In den nächsten Wochen soll die strukturelle Reform der Pfarreiengemeinschaften in den Pfarrgemeinderäten und Kirchenverwaltungen diskutiert werden. Neben kleineren „Grenzverschiebungen“ oder etwaigen Umpfarrungen sind vor allem Vorschläge und Ideen gefragt, die auch die Pastoral an die neuen Gegebenheiten anpasst.

 

Man kann feststellen, dass ein Umbruch nicht immer etwas Schlechtes ist. Ja, es wird anders werden. Und man wird sich auch von der volkskirchlichen Versorgungsmentalität verabschieden müssen, dass immer und überall ein Priester vor Ort ist. Aber es ist vielleicht auch die Chance, sich an den Ursprüngen unserer Kirche zu orientieren, den Gläubigen selbst mehr Verantwortung zu geben für das kirchliche Leben in ihren Orten. Man kann dabei nicht nur auf den Heiligen Geist hoffen, sondern in den nächsten Monaten und Jahren gemeinsam konkrete Schritte unternehmen, um die Strukturreform zu animieren, also im Hinhören auf die Ideen und Bedürfnisse der Gläubigen, mit klugen pastoralen Entscheidungen die Pfarrgemeinden mit Leben zu erfüllen.

 

Für die Pfarrgemeinde Miltach sieht die pastorale Planung so aus:

 

Pfarrei Blaibach                      1.609 Gläubige

Pfarrei Chamerau                   1.599 Gläubige

Pfarrei Harrling-Zandt             2.240 Gläubige

Pfarrei Miltach                         1.314 Gläubige

Pfarrei Runding                      2.536 Gläubige

 

Dabei werden 8 Kirchenstiftungen zusammenarbeiten. Insgesamt sind es 9.298 Gläubige.

 

Das bedeutet eine tiefgreifende Veränderung auch in der Seelsorge. Zwar werden jedem Pfarrer Mitarbeiter (Pfarrvikar, pastorale Mitarbeiter/innen) zur Seite gestellt; doch um das kirchliche Leben vor Ort, v.a. in den kleineren Ortschaften (Filialen, Benefizien, Exposituren) aufrechtzuerhalten, bedarf es der intensiven Mithilfe engagierter Gemeindemitglieder. Ganz in der Intention der Lehre des Zweiten Vatikanischen Konzils sind getaufte und gefirmte Christen gerufen im Sinne des allgemeinen Priestertums des Volkes Gottes, das ihnen zukommt, vor allem im seelsorgerlichen und liturgischen Bereich noch mehr Verantwortung zu übernehmen. Es ist evident, dass sich die Priester künftig weitgehend auf priesterliche Aufgaben, also Dienste, die an das Weiheamt gebunden sind, wie die Feier der Eucharistie und die Spendung der Sakramente, beschränken müssen. Anderes hingegen, wie die Sakramentenkatechese, die Leitung von Andachten und Wort-Gottes-Feiern, die Begleitung von kirchlichen Gruppen und Verbänden, von Kindern und Jugendlichen auf ihrem Weg zur Erstkommunion und Firmung, von Kranken und Trauernden, soll verstärkt Frauen und Männern anvertraut werden, die fest im Glauben stehen und bereit sind, für die Gemeinden vor Ort Verantwortung zu übernehmen. Denkbar ist auch, dass mittelfristig Laien Beerdigungen leiten, wenn etwa kein Requiem (Eucharistiefeier) gewünscht wird.

 

Das Bistum Regensburg bewirbt vor diesem Hintergrund auch das von Papst Franziskus wieder eingeführte Amt des Katechisten, das Bischof Rudolf Voderholzer ein großes Anliegen ist. Menschen, die im genannten Sinne einen Dienst zu übernehmen bereit sind, sollen im Rahmen eines von der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) begleiteten Kurses, die nötige Ausbildung dafür erhalten, um sich sicher auf dem Boden der Seelsorge und der Liturgie bewegen, aber auch Auskunft geben zu können über den eigenen Glauben.

 

Text und Bildquellen: Bistum Regensburg und offizielle Verlautbarungen bzw. unbekannte Quellen

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Veröffentlichung

Mo, 06. März 2023

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